Annemarie und Heinz Gerbig

 

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Heinz macht Video und Privat-Fernsehen  
Bereits 1972(!) kam ich als Werbeleiter bei Rivella zum ersten Mal in Kontakt mit dem Medium Video. Die Akai Spulengeräte waren nicht nur sehr teuer, sondern auch technisch noch lange nicht perfekt. 1974, inzwischen als selbstständiger Kaufmann tätig, kaufte ich in Holland die verbesserte Version vom Akai-Video. In der Schweiz kostete damals diese Anlage rund Fr. 8000.00 - in den Niederlanden knapp über Fr. 3000.00!
Die Videokameras und Rekorder wurden in den folgenden Jahren besser und besser. Seit 1978 habe ich alle, von uns organisierten, Modenschauen mit einer Amateurvideo-Ausrüstung festgehalten. 1983 offerierte mir der ehemalige Regisseur von "Wetten dass", Alexander Arnz, unsere Modenshow auf professionellen Video aufzunehmen. Ein Jahr später machte ein Kamerateam vom französischen Fernsehen die Modeaufnahmen und wieder ein Jahr später konnte ich durch Zufall ein kleines Video-Produktionsstudio aus einer Konkursmasse erstehen. 
Frage: Was mache ich vor und nach der jährlichen Modenshow mit einem umfangreichen Videostudio? Meine Idee und Antwort: "Privatfernsehen!" Die Geschäftsleitung vom Zofinger Tagblatt, genauer Direktor Werner Gresch und seine Vize Bruno Imfeld waren an einem Probebetrieb von einer privaten Fernsehstation interessiert und das Zofinger Regional Fernsehen (ZRF) war geboren und ging im Herbst 1987 auf Sendung.

Die erste, professionelle Videoanlage installierte ich in unserem Haus in Riken. Als Initiator vom Zofinger Regional Fernsehen waren wir bereits 1987 auf Sendung! 

Die ersten Gehversuche waren noch nicht das Gelbe vom Ei, aber in den darauf folgenden Jahren haben alle kräftig dazugelernt und das Programm durfte sich sehen lassen. Einige Jahre später wurde der Testlauf eingestellt und die Zeitung beteiligte sich am Projekt Tele M 1. Für mich als Videofreak war das TV-Experiment ein sehr gute Erfahrung und Bereicherung, denn wir machten so ziemlich alles in den Programmen: Versteckte Kamera, aktuelle Tagesschau, einen Krimi - unter aktiver Mithilfe der Aargauer Kantonspolizei, Musiksendungen, Wettbewerbe und vieles mehr. 

Publikumswirksam wurde das improvisierte Fernsehstudio an der ZOGA (Zofinger Gewerbeausstellung) aufgebaut und vor Publikum betrieben. Jürg Hunkeler von der Firma Bild und Ton gab uns leihweise noch zusätzliches Material und unterstützte uns als Spezialist mit Rat und Tat. Rotzfrech gingen wir am allerersten Tag live auf Sendung und hatten natürlich eine Menge technischer Probleme in der Tonübertragung und Sendequalität.

Mitten in der Gewerbeausstellung war das Fernsehstudio auf einer Bühne aufgebaut und konnte vom Publikum von einer Tribüne eingesehen werden. Im Studio waren gleichzeitig vier Kameras im Einsatz.

Direkt neben der Studiobühne war die Bild- und Ton-Regie aufgebaut. Bild oben links: Heinz in der Bildmitte am Regiepult und vorne links Annemarie, die von den beiden Rekordern die aufgezeichneten Beiträge einspielen musste. Bild oben rechts: In der Mitte der Bildmischer für die vier Kameras und die beiden Rekordern, oben die Kontrollmonitore der Kameras und auf dem grossen Monitor rechts war das Sendebild zu sehen.  

Vogelschaubild auf die Technik; Bild rechts Annemarie und Peter Häfliger, als Mitglied vom Tonjägerklub, war für den Ton verantwortlich.

 

Die Ansagerin neben der übergrossen Armbanduhr und rechts einen Ausschnitt aus der Samstagabend-Sendung "Thut-Star".

In der zweiten Staffel verlegten wir das Studio ins Bildungszentrum von Zofingen (BZZ) und sendeten mit wenigen Ausnahmen nur noch vorproduzierte Programme um "Abstürze" bei Live-Sendungen zu vermeiden. Auch der Lärm und das Gedränge an einer Ausstellung war nicht mehr vorhanden und man konnte in Ruhe und professioneller arbeiten. 

 

Die Technik in der 2. Staffel im BZZ, Zofingen

 

Das Tagesschau-Studio wurde als Wohnzimmer aufgebaut und die Moderatorin sass gemütlich auf dem Sofa. So sendeten wir die "ZRF News" quasi von Wohnzimmer zu Wohnzimmer. Die Tagesschau war eine der wenigen Live-Sendungen, damit wir wirklich topaktuell waren.  

 

 

 

Die improvisierte Bildregie mit Daniel Cherbuin am Schnittplatz. Daniel war damals der jüngste Mitwirkende am TV-Projekt.

 

 

 


Mit der dritten Staffel und einem mobilen Studio erreichte das ZRF Jahre später seinen Höhepunkt und wurde zu Gunsten des Senders Tele M1 aufgegeben.

Später realisierte ich verschiedene Reportagen und beteiligte mich an Video-Wettbewerben. Am Berliner Kurzfilm-Festival von 1987 erhielt ich den dritten Preis mit dem Beitrag "Notizen aus der Wirtschaft". Das war eine Sammlung von kurzen, gespielten Witzen von 10 bis 20 Sekunden in Gaststätten. 
Die Leute von PRO 7 sahen Modevideos von mir und schickten ein Kamerateam in die Schweiz um mich bei der nächsten Videoproduktion zu begleiten. Die Engländerin Sue Boult posierte vor meiner Kamera in Bern und am Thunersee mit den neusten Modekreationen und die Leute von PRO 7 verfolgten uns auf Schritt und Tritt mit ihrer Kamera. Die Reportage war so erfolgreich, dass sie im selben Jahr im Sylvester-Abendprogramm nochmals ausgestrahlt wurde.

In einer zweiten Serie zeichnete die PRO 7-Leute eine Modenshow von uns auf und auch dieser Beitrag flimmerte mehrmals im Programm von PRO 7.

Vor einigen Jahren verkaufte ich das gesamte Videostudio an die Schule für Gestaltung in Basel und mache seither nur noch Videos für den eigenen Gebrauch.