Annemarie und Heinz Gerbig

 

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Der Motorradsport           

Heinz und Annemarie 1967

 

 
Mein Grossvater führte über Jahrzehnte eine Werkstatt für Motorräder. Logisch, dass sich der Enkel für diese Art Fortbewegungsmittel interessiert. Schon als kleiner Bub durfte ich bei Testfahrten hinten auf dem Soziussitz mitfahren. Grossvater Gottlieb Habegger macht oft an einem schönen Sonntagmorgen eine Ausfahrt und da war der kleine Heinz immer dabei. Mit 16 Jahren hatte ich dann mein erstes 50 ccm Töffli (Mofa). 1967 machte ich dann die Führerprüfung für Motorräder und der erste, richtige Töff (Motorrad) war eine 250 ccm Suzuki. Damals schaute man in Motorradkreisen die "Schlitzaugentraktoren" noch etwas schief an, denn wer etwas auf sich hatte, fuhr eine englische oder deutsche Maschine.   

Also wechselten wir vom "Japaner" zum "Engländer", genauer zu einer roten 650 ccm BSA Spitfire. Die Motorradfahrer nannten diese Maschine „Zittersau“, weil der Motor einen sehr unruhigen Lauf hatte. Dafür hatte sie einen "schönen" und vor allem lauten Ton. Jahre später verkauften wir die Maschine an einen Bauern nach Oberiberg - im nachhinein bereuten wir den Verkauf. Umso mehr, als das nächste Motorrad - eine Moto Guzzi V7 - eine Katastrophe war. An einem Samstag, mitten in Breitenbach hinter dem Passwang, explodierte der Motor mit einem lauten Knall. Eine Pleuelstange war gebrochen und durchschlug die Zylinderwand. Es war ein kapitaler Motorenschaden. Allerdings hatte die Moto Guzzi den Schaden als Garantiefall übernommen, aber uns verging die Lust an diesem Vehikel. 
Bild oben links: 1969 besuchten wir auf unserer Weltreise (siehe Seite Reisen) im japanischen Hamamatsu die Honda-Motorradfabrik und ich war der erste Schweizer, der die brandneue 4-Zylinder Honda CB 750 auf der Honda-Teststrecke fahren durfte. Klar, dass wir nach dem Ausfall der Guzzi auf die CB 750 wechselten. Noch heute, nach nunmehr 36 Jahren fahren wir immer noch dieselbe Honda mit etwa 170'000 km auf dem Tacho. Kaum zu glauben, aber es stimmt: Wir hatten noch nie eine Reparatur am Motor und Getriebe, nur die Kupplung wurde neu belegt und die Schwingenlager hinten ersetzt. Noch immer sind die ersten Original-Auspuffrohre und Auspufftöpfe in Betrieb! Die Antriebskette hatten wir 1980 in einen Kettenkasten von Ingenieur Becker verpackt und sie bewegt sich seither in einer speziellen Fettmasse. Zwar sieht die Kettenverkleidung nicht sehr sportlich aus, dafür ist der Antrieb vor Wasser und Schmutz gesichert. Auch nach 25 Jahren benützen wir immer noch dieselbe Kette! Früher machten wir Touren bis weit nach Spanien hinunter, nach München, Wien und in die Dolomiten. Heute hat die Honda im Fahrzeugausweis den „Oldtimer-Status“ und es werden keine Kilometerfresser-Fahrten mehr abgespult, sondern gemütliche Eintages-Touren gemacht. 
Bild oben Mitte: Unsere 750er im Originalzustand, noch ohne Kettenkasten. Auf dem rechten Bild ist der Kettenkasten von Ing. Becker beim Hinterrad gut sichtbar.
Bild oben rechts: Schon in den 70er Jahren hatte uns ein Bastlerkollege die erste Gegensprech-Anlage von Helm zu Helm gebaut. Diese absolute Neuheit und die brandneuen Kombi's von Harro in Nagold waren für John Sutcliffe aus London Grund genug, uns zu fotografieren und gleich auf die Titelseite des englischen Magazins "Atomage" zu setzen. 
Die Lackierungen der, in die Schweiz importierten, Maschinen waren blau, rot oder goldfarbig. Honda Schweiz versuchte mit dem EMD (Eidg. Militärdepartement) ins Geschäft zu kommen. Sie importierten extra sechs Honda's in grüner Farbe und wollten sie der Schweizer Armee zu Testzwecken überlassen. Die zuständigen Stellen im EMD lehnten es ab, die Maschinen auszuprobieren und so wurden die grünen Motorräder an einzelne Händler zum Verkauf übergeben. Durch Zufall gelangte dann eine dieser Exoten in unseren Besitz, weil wir nach dem Maschinenschaden der Moto Guzzi ruck-zuck einen Ersatz wollten und die grüne Honda bei unserem Händler fahrbereit im Schaufenster stand. Übrigens, die Testmaschine in den japanischen Honda-Werken (Bild oben links) war ebenfalls eine grüne Maschine, weil diese Motorradfarbe in Japan weit verbreitet ist.   
Mit Sicherheit ist es die einzige noch fahrbare Honda in der grünen Originallackierung in der Schweiz!