Weltreise Teil 4  

Als Gäste im Hotel Château Lake Louise

Kreuz und quer durch USA und Kanada

Seit dem 3. Mai 1969 legten wir in den USA die folgende Strecke zurück: Start in Wilmington (North Carolina), Charleston, Miami Beach, New Orleans, Memphis, Nashville, Indianapolis, Chicago, Detroit, Washington, Philadelphia, New York, Montreal, Toronto, Chicago, Jowa City, McLean, Yellowstone Park, Boise und erreichten am 12. August den Lake Louise in Kanada.

Von Lake Louise fuhren wir nach Vancouver, Seattle, San Francisco, Reno, Squaw Valley, Lake Tahoe, Los Angeles und zurück nach San Francisco.  

Auf dem Bild links sind wir noch im mittleren Westen am Sweetwater River. 

Das Hotel Château Lake Louise an der einzigartigen Lage mitten in den Bergen am Lake Louise mit dem Gletscher im Hintergrund. Noch vor unserer Abreise wussten wir, dass eine junge Frau aus Zofingen im stinkfeudalen Grand-Hotel Lake Louise in den kanadischen Rocky Mountains arbeitete. Und diese Schweizerin wollten wir besuchen. In der Küche vom Grand-Hotel wurden wir nicht nur von Vreny Rosen begrüsst, sondern auch von ihrem Bräutigam und vom Schweizer Chefkoch Ernest Egli. Der Küchenchef meinte, wir sollen nicht so saublöd sein und oben im eleganten und teuren Restaurant essen. Dort wird alleine für den Tisch am Fenster Fr. 20.00 verlangt, wegen der schönen Aussicht auf den See, den Gletscher und die Berge.

Wir assen also drei Tage in der Küche bei Ernest Egli und "hätten das bessere Fleisch und einen reichhaltigeren Teller, als die Meute da oben im Speisesaal", spottete der Küchenchef.

Nach drei Tagen verabschiedeten wir uns von der Schweizer Crew im Château Lake Louise. Ernest Egli meinte, wir seien "armi Sieche" und müssten noch etwas Wegzehrung haben. Er stellte ein grosses Fresspaket in unseren Bus mit 1 kg Steak der zartesten Sorte, Pouletfleisch, Käse, Spargeln, Suppen, Gemüsekonserven, Äpfel, Brot und vieles mehr.

Ein Abschiedsbild mit der  Schweizer-Crew aus Küche und Service vor dem Lieferanteneingang zur Hotelküche

In den Jumbo-Jet-Montagehallen der Boeing-Werke in Everett 

 

 

Die Post von unseren Eltern organisierten wir auf eine ganz simple Art. Wir sendeten ihnen ein einziges Wort von einem Ort via Telegramm, zum Beispiel "Seattle" und dann konnten sie uns einen Brief postlagernd an die Hauptpost in Seattle senden. Wir terminierten das Telegramm so, dass wir etwa nach 12 - 14 Tagen auf dieser Poststelle aufkreuzten und die Mitteilungen aus der Schweiz in Empfang nehmen konnten. So parkierten wir am Samstag, den 16. August vor der Hauptpost in Seattle und ein Schweizer entdeckte unseren Bus mit den Schweizer Kreuzen und den Schweizer Nummernschildern.

Herr Rolf C. Schilling war Ingenieur bei der Swissair, der zur Zeit in Seattle weilte, um bei den Boeing Werken den Bau der Schweizer Version des Jumbo Jets zu überwachen. Er versprach spontan, für uns eine Besichtigung in den Boeing Werken zu organisieren.

 

Am darauf folgenden Dienstag wurden wir ausserhalb von Seattle, genauer in Everett durch die riesigen Hallen geführt, wo die Jumbos zusammengebaut und getestet werden.

Zu dieser Zeit war noch kein einziges Grossflugzeug ausgeliefert. Die ersten sieben Maschinen standen vor der Halle. Nur die Werksmaschine mit den grossen Lettern "747" machte Test- und Präsentationsflüge. In der grossen Montagehalle werden gleich mehrere Flugzeuge gleichzeitig montiert. Die Arbeiter hatten Fahrräder, damit sie die langen Distanzen durch die Halle müheloser und vor allem schneller bewältigen konnten.  

Mit dem VW-Bus durch einen Baum

 

In Kalifornien hat es riesige Redwood-Bäume, die so gross sind, dass man einen Durchgang herausgeschnitten hatte und sogar unser Bus durchfahren konnte. Wir erreichten San Francisco und buchten dort eine Reise mit einem Frachtschiff der "States Line" nach Japan. Am Montag, den 1. September verliess die "MS Illinois" den Hafen und fuhr unter der Golden Gate Brücke hindurch in Richtung Westen, wo wir nach einer gemütlichen und ruhigen Seereise am 11. September in Yokohama eintrafen. 

Die Golden Gate Brücke im Nebel